Intravenöse Sauerstofftherapie
Was ist die IOT?
Die IOT (intravenöse Sauerstoff Therapie) ist eine Therapie die durch den Arzt Dr. med. Regelsberger begründet wurde. Bei dieser Therapie wird medizinischer Sauerstoff in die Vene infundiert. Das heißt mit einer Kanüle (Butterfly oder Venenverweilkathter) werden in kleinen Schritten, von 1 – 2 ml pro Minute, der Sauerstoff eingebracht.
Die Therapie hört sich nicht nur denkbar einfach an, sondern ist auch denkbar einfach. Denn mit der heutigen Technik läuft die IOT schnell und gefahrlos ab.
Wie wirkt die IOT?
Der eingebrachte Sauerstoff hat verschiedene Wirkungen auf den Organismus. Alle biochemisch zu erklären sprengt den Rahmen dieser Webseite. Zusammenfassend lässt sich folgendes sagen.
Durch die feinen Sauerstoffbläschen kommt es zu einer Gefäßerweiterung. Diese Erweiterung ist natürlich gerade bei Patienten mit Durchblutungsstörungen ein wahrer Segen.
Auf die roten Blutkörperchen wirkt die IOT “enthemmend”. Damit ist gemeint, dass die roten Blutkörperchen sich weniger anlagern oder auch weniger “verkleben”. Daraus wird das Risiko einer Gewebsthrombose reduziert.
Der IOT wurden auch anitödematose Eigenschaften (Ausschwemmung von Gewebswasser) nachgeiwesen.
Darüber hinaus werden ganz viele neue weiße Blutkörperchen gebildet. Vor allem die eosionophilen Granulozyten und Prostaglandine. Neben der Wirkung der Gefäßerweiterung ist auch die Wirkung für die Körperabwehr und die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes zu nennen.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Entzündungshemmung. Die eosinophilen Granulozyten wandern nicht ins Gewebe, wo sie normalerweise eine Entzündung induzieren würden, sondern verbleiben durch Adhäsionsmoleküle (an die sie sich anheften/binden) in der Blutbahn. Es stehen somit also weniger Entzündungsmediatoren zur Verfügung. Weiterhin werden auch andere Entzündungsfaktoren wie z. B. das TNF-Alpha gesenkt.
Indikationen für eine IOT
Die Wirkung der IOT ist schon fast die Indikationsliste. Denn die IOT wirkt u. a. ausleitend, anti-ödematös, entzündungsreduzierend, immunmodulierend und durchblutungsfördernd.
Grundsätzlich sind alle entzündlichen und durchblutungsbedingten Erkrankungen eine Indikation für eine Oxyvenierung. Da die IOT sich aber auch bei CFS (chronic fatique syndrom, Erschöpffungssyndrom) und in der komplementäre Krebstherapie als hilfreich erweiesen hat, sind auch diese Indikationen zu nennen.
Indikationen – nicht vollständig
- Hals- Nasen- Ohrenkrankheiten z. B. trockene Makuladegeneration, Tinnitus, Schwindel, Glaukom uvm.
- Durchblutungsstörungen z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, pAVK, Morbus Raynaud, uvm.
- Ödeme aller Art
- Schlecht heilende Wunden
- CFS / chronisches Erschöpfungssyndrom
- Autoimmunerkrankungen (z B. Autismus, Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis uvm.)
- Hirnleistungsstörrungen (besonders auch bei Kindern)
- Fettstoffwechselstörungen
- Polyneuropathie
- Chronisch entzündliche/allergische Erkrankungen z. B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Neurodermitis, Psoriasis, Allergien (Heuschnupfen) uvm.
- und weitere – fragen Sie dazu bitte gerne nach
Ablauf und Dauer einer IOT
In jeder Sitzung wird ein Zugang in die Vene gelegt. Dazu wird ein sehr feiner Butterfly verwendet der sogar von Kindern sehr gut vertragen wird. Über diesen Zugang wird dann, in 1 – 2 ml Schritten, eine immer steigende Sauerstoffdosis eingebracht. Die Dosis wird mit jedem Termin gesteigert bis zu einer maximalen Dosis bis zu 60 ml. In manchen Fällen sogar bis zu 100 ml. Die Geschwindigkeit wird bis auf 2 ml/Minute gesteigert.
Die Infusionsdauer beträgt im allgemeinen bis zu 30 Minuten. Danach verbleibt der Patient*in noch 30 Minuten, im liegen, in der Praxis. Es kommt immer wieder vor, dass sich unter der Therapie ein leichtes Druckgefühl hinter dem Brustbein, welches auch individuell als Schmerz beschrieben werden kann, einstellt. Das ist weder schlimm noch gefährlich. Das Druckgefühl verschwindet nach maximal 30 Minuten wieder vollständig. Das ist der Grund dafür, dass die Patienten*innen nach der Therapie noch 30 Minuten liegen bleiben.
Je nach Erkrankung werden initial 20 – 40 Sitzungen (Mo. – Fr.) durchgeführt. Auffrischungen werden bis zu 4 mal im Jahr oder auch monatlich je nach Krankheit bzw. Indikation.
Für wen ist die IOT geeignet?
Viele Medikamente oder auch Therapieformen sind für Kinder oder schwer Kranke nicht geeignet. Dazu kommt noch das manche Krankheiten (z. B. Allergien) gewisse Therapieformen unmöglich oder sehr risikoreich machen. Wir nennen das auch Kontraindikationen. Diese werden in absolute (Therapie ausgeschlossen) und relative (tendenziell ausgeschlossen, muss der Therapeut entscheiden).
Absolute Kontraindikationen
- Akute Krankheiten die ärztlich bzw. notärztlich therapiert gehören
- Frischer Infarkt (Hirn- oder Herzinfarkt)
- Vorhof- und Septumdefekte
Relative Kontraindikationen
- Zustand nach massiver Lungenembolie
- Offenes Foramen ovale
- Rauchen
- ASS > 100 mg / Tag oder NSAR (Ibuprofen, Diclofenac etc.)
- Hochdosierte Antioxidative Therapie (z. B. nach/vor einer Vitamin C Hochdosis)
Selbst schwangere Frauen und Kinder profitieren von der Oxyvenierung, denn ohne Sauerstoff gibt es kein Leben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was kostet eine Sitzung?
Die intravenöse Sauerstofftherapie wird in meiner Praxis mit der Ziffer 25.11 bzw. 25.11A abgerechnet. Der Kostensatz ist dafür pauschal 45 €.
Wie viele Sitzungen sind notwendig?
Das hängt ganz massiv von der Indikation – also die Ursache – ab. Grundsätzlich ist die erste Behandlung 30 – 40 Sitzungen. Bei einer täglichen Therapie, 5 Tage die Woche, sind das dann 6 – 8 Wochen.
Folgebehandlungen brauchen in der Regel nur noch 15 – 20 Sitzungen.
Muss die IOT täglich gemacht werden?
Das hängt von der/den Indikation(en) ab. Grundsätzlich ja. In manchen Fällen lassen sich auch Intervall von 3 x wöchentlich ermöglichen.
Wie lange dauert eine Sitzung?
Maximal 30 Minuten dauert die Sauerstoff Infusion. Danach ist noch eine Liegezeit von 30 Minuten vorgesehen. Wir rechnen in der Praxis immer mit 60 Minuten.
Wie oft im Jahr wird die IOT wiederholt?
Das hängt von der Indikation ab. Grundsätzlich sollte die intravenöse Sauerstoff Therapie 2 mal pro Jahr erfolgen.
Bei Patienten mit schwereren Erkrankungen wie z. B.
- Long-/Post-Covid
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Mitochondriopathie
- und andere
wird eine Therapie pro Quartal empfohlen.
Wie lange muss ich mit dem Rauchen aufgehört haben?
Das ist relativ individuell. In der Praxis hat sich es bewährt das die letzte Zigarette 2 Wochen zurück liegt.
Neupatienten und Kontakt
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