Blutegel Therapie

Was ist eine Blutegel-Therapie?

Blutegel für die Blutegel TherapieBlutegel sind kleine Tiere, die in Gewässern leben und sich vom Blut anderer Tiere ernähren. Müssen Sie jetzt an Zecken oder Mücken denken? Mit diesen Tieren hat der Blutegel nichts gemeinsam, außer das Blut saugen. Die Blutegel-Therapie ist eine sehr alte Therapieform. Leider wurde sie vor einiger Zeit so intensiv betrieben, dass sogar Personen gestorben sind und der Blutegel fast ausgerottet wurde. Daraufhin wurden Arten unter Naturschutz gestellt.

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird verwendet, um das Blut sowie die Schlacke, die sich durch eine Entzündung angelagert hat, herauszusaugen und gleichermaßen den Speichel des Blutegels zu injezieren. Im Speichel sind so viele Stoffe enthalten, die sich extrem positiv auf uns auswirken. Bei Gelenkserkrankungen wirkt die Speichel entzündungshemmend und teilweise schmerzstillend.

Zusammengefasst: Die Blutegel-Therapie ist das gezielte Ansetzen von medizinischen Blutegeln an den Patienten für ein breites Spektrum an Behandlungszielen.

Indikationen der Blutegel Therapie

Neben den klassischen Indikationen gibt es weitere Indikationen, die sich in verschiedenen Bereichen herausgestellt haben. So werden Blutegel gerne benutzt, um Gelenke zu entsäuern. Solche Indikationen werden immer mit dem behandelnden Therapeuten (Heilpraktiker oder Arzt) besprochen.

  • Varicosis (Venenerkrankungen)
  • Akute Phlebitis
  • Akute oberflächliche Thrombose
  • Postthrombotisches Syndrom nach tiefer Beinvenenthrombose
  • Chronische Krampfadern, chronische venöse Insuffizienz
  • Besenreiser
  • Gelenkarthrosen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Rheumatoide Arthritis
  • Generelle Gelenksentzündungen (Arthritiden)
  • Vertebrage Schmerzsyndrome (z. B. HWS-Syndrom, SIG-Syndrom, Lumbago)
  • Hörsturz
  • Tinnitus
  • Otitis media
  • Durchblutungsstörungen der Augen
  • pAVK (periphere Durchblutungsstörung bzw. periphere arterielle Verschlusskrankheit)
  • Abzesse
  • Hämatom
  • Herpes Zoster
  • Adjuvante Therapie bei entzündlichen Erkrankungen innerer Organe
  • Myegelosen
  • Plastische Chirurgie

Ablauf einer Blutegel-Therapie

In einem Vorgespräch finde ich mit Ihnen zusammen heraus, ob eine Blutegel-Therapie bei Ihnen angezeigt ist, denn es gibt Einschränkungen. Ich habe immer wieder Patientinnen und Patienten, die mit einem Ulcus (offene Wunde) eine Blutegel-Therapie haben wollen. Doch häufig liegt ein so hoher Entzündungsreiz vor, dass ein Blutegel ggf. mehr Probleme verursachen kann, als Nutzen. Aus diesem Grund muss die aktuelle Konstitution des Patienten passen.

Beispiel: Ein Patient hat eine offene Wunde am Zeh und das Bein hat eine starke pAVK, so kann eine lokale Behandlung an der Wunde nicht erfolgen, da erst die pAVK mit den Blutegeln therapiert werden muss.

Blutegel Therapie AnwendungNach dem Vorgespräch, bestelle ich die Blutegel bei der Biebertaler Blutegelzucht GmbH. Sind die Blutegel in meiner Praxis angekommen, brauchen die Tiere ein paar Tage Ruhe. Anschließend kommen Sie dann in meine Praxis und haben am besten weite Kleidung an. Die Blutegel werden angesetzt und beißen (ist nicht wirklich schmerzhaft, ehr wie ein Ziehen oder Kratzen). Die Blutegel saugen sich voll und fallen von alleine ab, wenn sie fertig sind. Im Anschluss versorge ich die Wunden. Die Wunden werden nicht verschlossen, sondern mit Watteverbände bluten gelassen.

Sie müssen nach der Behandlung 2-3 Tage Ruhe halten, viel trinken und die behandelte Stelle möglichst ruhig halten. Das ist für den Erfolg der Therapie sehr wichtig und sollte unbedingt beachtet werden.

Die Blutegel werden nicht getötet. Die Tiere sollten nicht einfach weggeworfen werden. Deshalb schicke ich die Blutegel in den sog. “Rentner-Teich”. Die Kosten werden von Ihnen getragen. Sie sind jedoch nicht hoch und sind es in jedem Fall wert.

Kurz und knapp

Die Blutegel-Therapie ist eine hervorragende naturheilkundliche und komplementäre Behandlungsform. Richtig angewendet sind langfristige Erfolge schnell zu erzielen. Der Blutegel ist ein Lebewesen und muss daher mit Respekt behandelt werden. Viele Krankheitsbilder können von einer Blutegel-Therapie profitieren. Die Anwendung ist einfach und erfolgt so, dass Sie danach 2-3 Tage Ruhe halten können. Der Biss des Blutegels ist kaum spürbar, kann jedoch ein wenig ziehen. Auf jeden Fall merken die meisten Patienten, wenn der Blutegel saugt.

Komplikationen sind selten. Vorausgesetzt Erfahrung, die richtige Indikation sowie das richtige Verhalten nach der Therapie (Ruhe halten). Nicht immer ist eine Blutegel-Therapie die erste Wahl. Deshalb besprechen wir das im Vorwege und planen gezielt eine Vorbereitung, um dann eine Blutegel-Therapie durchzuführen.

Fragen oder Behandlungsbedarf

Lassen Sie sich noch heute beraten. Ein Anruf oder eine E-Mail genügt. Je früher Sie anfangen desto besser sind die Behandlungserfolge. Also zögern Sie nicht und fragen Sie nach einem unverbindlichen Beratungstermin.

Telefon: 0162 / 880 35 84

Was mache ich wenn

Unabhängig wie gut wir uns vorbereitet haben und wie gut Ihre Indikationen sind, kann immer etwas passieren. Deshalb an dieser Stelle wichtige Tipps und Verhaltensweisen:

Bitte duschen oder baden Sie nicht nach der Therapie. Das Bluten der Bisswunden ist völlig normal und gewollt. Ist die Binde durchgeblutet ist, ist das kein Grund zur Sorge. Sie erhalten von mir ausreichend Material und Hinweise, wo Sie dieses Material kostengünstig kaufen können.

Sollten Sie sich unsicher fühlen oder tritt Unwohlsein auf, können Sie mich jederzeit anrufen. Sie erhalten dazu meine private Telefonnummer.

Sollten Sie selbst entscheiden einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen, müssen Sie den Behandler unbedingt darüber informieren, dass Sie eine Blutegel-Therapie hatten. Andernfalls kann es durch falsche Behandlung vom Arzt zu Komplikationen kommen.

Generell kann ich Sie beruhigen. Ich habe bis jetzt noch keine Komplikationen erlebt und auch meine Ausbilder haben in ihren langjährigen Praxen extrem selten posttherapeutische Komplikationen erlebt. Die meisten Probleme traten deswegen auf, weil sich die Patienten nicht an die Ruhe gehalten haben und doch wieder der Arbeit nach gegangen sind.