Alles Darm oder was?
Wenn das Essen zwei mal klingelt
Es mag sich komisch lesen, wenn das Essen zweimal klingelt. Vielen Menschen haben dieses Problem. Sie kennen es bestimmt auch, einmal scharfes Essen gegessen und dann brennt es nicht nur im Mund, sondern auch beim nächsten Stuhlgang. Wenn Sie jetzt erwarten, dass hier Geschichten über Toilettenunfälle kommen, muss ich Sie enttäuschen. Das ist jedoch kein Grund mit dem Weiterlesen aufzuhören, denn es sind hier reichlich interessante Fakten verteilt.
Essen können wir schon seit dem wir Kinder waren. Doch das eigentliche Essen haben wir verlernt. Wir schlingen es schnell runter, kauen kaum und am Ende, da klingelt es dann ein zweites Mal. Der aufmerksame Leser fragt sich, was ich damit wohl meine. Es gibt immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Damit meine ich nicht die Leute, die ordentlich kauen und das Essen genießen, sondern vielmehr die Leute, die bereits als Kind nicht gelernt haben zu essen.
Was das jetzt alles mit dem Besuch beim Heilpraktiker zu tun haben soll und wieso das Essen klingelt und schon gar ein zweites Mal, das erfahren Sie im nächsten Abschnitt. Bis gleich.
Essen, vererbt oder gelernt?
Schon im Bauch der Mutter essen wir. Das stellen wir uns vermutlich gerade anders vorstellen, als es wirklich ist. Denn eigentlich gibt es jeden Tag nur einen kleinen Schluck vom Fruchtwasser. Vielleicht ist Essen dafür das falsche Wort. Wir sollten es zumindest nicht gleichsetzen mit unserem Essen. Kaum auf der Welt beginnen wir sofort mit dem Essen. An Mutters Brust oder über die Flasche kommt unsere Nahrung in den Bauch. Ist das noch gelernt oder schon vererbt?
Das ist noch die reinste Form des Essens. Das Beste, was wir einem Kind tun können, ist es zu stillen. Das Kind bekommt alle Nährstoffe, alle Mineralien und Vitamine, ebenso eine Nahrung, die perfekt auf den kleinen Magen und Darm abgestimmt ist und vor allem dann, wenn die Mama auch einen gesunden Darm hat.
Wenn ich daran zurück denke, als mein Sohn noch so klein war, hat er gegessen und als er satt war, strahlte er übers Gesicht und schlief seelenruhig ein. In dieser Zeit kriegt das Kind unendlich viele Informationen von der Mutter mitgeteilt und neben der Nahrungsaufnahme bekommt das Kind Ruhe, Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit. Alles wichtige Eigenschaften und Werte, um gut und anständig zu verdauen.
Doch schon wenige Jahre danach beginnt der Kampf des guten Essens mit dem Schlechten in den Mündern unserer Kinder.
Der Krieg im Mund und die Schlacht im Darm
Mit den ersten Zähnen unserer Kinder fängt auch schon der Krieg im Mund an. Neben den gesunden Sachen, wie Obst, Gemüse und Nüsse, kommen Verlockungen, wie Schokolade, Softdrinks, Gummibärchen und Co. auf den Speiseplan. Vermeintlich gute Joghurts entpuppen sich als wahre Guerillakrieger. Die kleinen Zuckersoldaten durchdringen Mund und Schleimhäute, um sich langsam an den Magen herran zu tasten. Die Kartoffelchips gebadeten in heißem Sonnenblumenöl mit viel Omega 6 Fetten, viel Salz und noch mehr Kalorien unterstützen die Guerillakrieger in ihrem Kampf. Doch die letzte Bastion des Körpers schlägt zurück. Die Bauchspeicheldrüse schüttet aus und bläst zum Angriff. Die erste Angriffswelle hat der Körper zurückgeschlagen doch da kommt schon die zweite. Noch ehe die erste Angriffswelle ausgelöscht, reitet bereits die Verstärkung in der nächsten Welle an.
Die Bauchspeicheldrüse gibt auf und lässt die Angreifer passieren. Im Darm geht es weiter! Nun wird Attacke geschrien. Ganze Kolonien werden zu Grunde gerichtet, Bakterienkolonien. Doch online es sind gar nicht die Angreifer. Der Überschuss an Munition sorgt dafür, dass es in den eigenen Reihen rumort und Meuterei gibt. Die Freunde von eben werden zu Feinden von jetzt. Mit den tollen Namen wie Fäulnisbakterien oder Gasbildner starten sie ihren Angriff mit Duft und Luft.
Wo ist der Feind?
So lustig sich auch der vorherige Absatz liest, so traurig ist es auch. Wir sehen die unzähligen Toten in unserem Darm nicht mehr, denn wer schaut schon nach dem Toilettengang in die Schüssel? Zucker und Eiweiße in vielen Mengen schädigen unsere Darmflora. Sie wird gereizt, Fäulnisbakterien oder Gasbildner werden in ihrer Population extrem groß und verdrängen damit die gesunde Darmflora. Am Ende gibt es Blähungen, Bauchschmerzen sowie Durchfall oder Verstopfungen. Vielleicht sogar ein Leakey Gat.
In meinem Ratgeber in Sachen Darm und Darmgesundheit gebe ich schnelle und hilfreiche Tipps, das Leben im Darm angenehm zu machen. Es gibt den netten Spruch: “Du bist, was du isst.” Das mögen Sie vielleicht nicht glauben, das mögen Sie vielleicht auch nicht wahrhaben wollen, aber es ist so – fast immer.
Soll ich die Feuerwehr rufen oder den Klempner?
Und wenn Sie jetzt schon das Telefon in der Hand haben, dann rufen Sie mich gerne an – 0162 / 880 35 84. Es ist nicht der Fall, dass Sie übersützt alles stehen und liegen lassen müssen, selbst wenn Sie denken oder wissen, dass bei Ihnen etwas nicht stimmt.
Das Problem ist, krank werden ist (meistens) nicht schnell gemacht, aber leicht. Gesund werden ist auch nicht schnell, aber schwer. Der kleine Schokoriegel zwischendurch – damit meine ich nicht jeden Tag ein Schokoriegel, sondern eher alle paar Wochen mal einen – stellt keine große Gefahr für unseren Darm dar. Doch leider bleibt es selten bei dem Einen. Und selbst zwei oder drei Schokoriegel sorgen nicht dafür, dass wir sofort erkranken. Es ist ein chronischer und schleichender Prozess, den wir oft erst dann bemerken, wenn es zu spät ist.
Doch es gibt einen Lichtblick am Horizont. In den meisten Fällen kann durch aktives Arbeiten und Mithilfe eines erfahrenen Therapeuten das Blatt im Kampfe gewendet werden. Und der Darm kann gewinnen.
Kurz und Knapp
Die Verdauung beginnt nicht im Mund, sondern davor. Je schöner ein Essen angerichtet ist, desto schmackhafter sieht es aus und lässt uns das Wasser im Munde zusammen laufen. Bereits da fängt die Verdauung an. Hastiges und falsches Essen sind genauso schädlich, wie zu wenig kauen. In den industriell verarbeiteten Lebensmitteln sind häufig so viele Stoffe enthalten, die unseren Darm nicht gut tun. So kann eine hohe Zuckerbelastung zum starken Wachstum von einer Bakterienspezies im Darm führen und damit zur Verdrängung von anderen Bakterienspezies.
Schlecht durch gekautes Essen kann nicht verwertet werden. Es wird fast immer und unverwertet ausgeschieden. Ebenso können hohe Fleischmengen dazu führen, dass der Darm fehlbesiedelt wird. Am Ende könnte neben den Leaky Gut auch eine Absorption oder eine Assimilationsstörung die Verdauung stören und damit uns krank machen.
In meinem Ratgeber versuche ich mit einfachen Mitteln gezielt die Möglichkeit zur Selbsthilfe zu geben. In sehr vielen Fällen lässt sich die Darmflora wieder gut aufbauen und Schäden durch Antibiotika oder andere Gifte behandeln.
Kennen Sie die?
Während meiner Ausbildung zum Heilpraktiker hatten Freunde Probleme bei ihrem Kind festgestellt. Er konnte einfach nicht mehr auf Toilette gehen und sein großes Geschäft machen. Es tat ihm fürchterlich weh und der Stuhl war hart. Jeder Toilettengang war eine Qual. Mit gerade mal fünf Jahren hatte der kleine schon mehr Erfahrung mit Ärzten gesammelt, als manch 30 jähriger. Die Ärzte piecksten und drückten und fanden die Ursache nicht. Immer wieder wurden Hausmittel, wie Leinsamen ausprobiert. Doch der Kleine aß sie nicht. So entschieden sich die Eltern in Absprache mit dem Arzt zur Behandlung mit chemischen Präparaten.
Nach einiger Zeit wurde es besser. Niemand weiß warum. Oder doch? Als ich mich mit der Situation auseinandersetzte, stellte ich fest, dass sich die Ess- und Trinkgewohnheiten geändert haben. So gab es abends vor dem Zubettgehen immer mal wieder ein Fruchtsaftgetränk mit 3 % Fruchttsaft und einer ordentlichen Portion Zucker. Ebenfalls änderte sich der Stress im Kindergarten bzw. in der Schule. Nun ging der Kleine mittlerweile auch zum Sport.
Vielleicht kennen Sie das auch von sich selbst. Manchmal hat man so ein starken Drang die Toilette für den Stuhlgang aufzusuchen, dass man es fast als Befehl des Darmes ansehen könnte. Oder vielleicht ist der Geruch nach dem Toilettengang ziemlich unangenehm. Haben Sie sich schon mal das Endprodukt in der Toilette angesehen? Ist es formstabil oder doch eher als Masse zu bezeichnen? Vielleicht haben sie auch nach dem Essen immer wieder ein Blähbauch. Auch Sodbrennen gehört in diese Sammlung,. Aber vielleicht ist es kein Sodbrennen aufgrund von zu viel Magensäure, sondern zu wenig Magensäure.
Finden Sie sich dort wieder? Vielleicht wird es dann Zeit, dass wir uns unterhalten, denn glauben Sie mir, gesund werden mag teuer sein, aber krank sein ist viel teurer!